Mit seinem neuen Roman „Halbschatten“ zieht Uwe Timm eine historische
Person, Marga von Etzdorf, eine frühe Pilotin, aus der Vergessenheit.
Sie war höchst erfolgreich in dieser Männerdomäne und fand dennoch ein
tragisches Ende. Mit einem Chor unterschiedlicher Stimmen schafft er
einen literarischen Raum für eine eigenwillige, temperamentvolle und vor
der Zeit emanzipierte Frau, und bewirkt eine beabsichtigte Ungenauigkeit
des Tableaus. Warum diese Verfremdungen? Oder steht dahinter die Absicht
zu vermeiden, dass das Buch als historischer Roman gelesen wird?
Warum diese Verfremdungen?