Wieviel reizvoller als ein Foto mit Kommentar ist es nicht, die Dichterin oder den Dichter da zu sehen, wo sie oder er schreibt, das zu sehen, was ihn oder sie inspiriert hat, und erzählt zu bekommen, wie daraus ein Roman oder ein Gedicht geworden ist. Wenn der Autor über sein Werk spricht, ist das allemal spannender als die beste Kritik oder die größte Anzeige. Und weil immer mehr Menschen sich im Internet informieren, bevor sie etwas kaufen, wird das Literatur-Video auf der Web-Site dauerhafter und wirkungsvoller für den Autor werben als Feuilleton und Inserat.

LiteraVideo ist für das Lesen – warum wohl?

Beispiele

Rolf Lappert Nach Hause schwimmen

Rolf Lappert hat nach langer Pause wieder einen Roman geschrieben: Die Geschichte eines irisch-amerikanischen Jungen, der mit 20 Jahren schon alle Schicksalsschläge hat erdulden müssen, die anderen ihr ganzes Leben lang nicht widerfahren. Wilbur verkapselt sich in hartnäckigem Schweigen, bis die jungendliche Aimee ihn daraus aufstört. Sie wird es schließlich sein, die ihn zurechtweist, die ihm Bedingungen stellt, die ihm aufgibt, was er tun soll, wenn er Liebe erwartet. Und die Erfüllung dieser Aufgaben ist zuletzt Wilburs Weg zu seinem Glück.
„Nach Hause schwimmen“ ist ein verrücktes, faszinierendes Märchen, dem sein Autor, bei aller Tragik, ein versöhnliches Ende gegeben hat, ein happy end.

Und so wird es dann umgesetzt: http://specials.hanser.de/lappert/videos.htm

Alex Capus Eine Frage der Zeit

Als wir ihn anriefen, dass wir jetzt in Olten seien, meinte Alex Capus, wir sollten gleich kommen, er arbeite gerade im Garten, und wann sähe denn ein Film Team einen Schriftsteller im Garten schuften? Ein spontaner Besuch

In seinem Roman „Eine Frage der Zeit“ erzählt Alex Capus eine vollkommen überraschende und ferne Geschichte von einem deutschen Schiff auf dem Tanganikasee. „Eine Frage der Zeit“, so der Titel, ist es offenbar auch gewesen, bis diese Geschichte erzählt werden wollte. Sie beginnt vor dem 1. Weltkrieg, im Zentrum stehen drei Papenburger Schiffsbauer, die eigentlich nur ein Schiff montieren wollen, das in ihrer Heimatwerft konstruiert wurde. Dann aber werden sie zu Soldaten ernannt und geraten unter die Befehlsgewalt der kaiserlich kolonialen Militärverwaltung. Auf der anderen Seite des Sees trifft als Gegenspieler der deutschen Militärs ein exzentrischer Engländer mit zwei kleinen Kanonenbooten ein, die er von Südafrika über Land hat heranschleppen lassen, damit nun auch hier der Krieg stattfindet.

Alex Capus hat bereits einige faszinierende Romane anhand dokumentarischen Materials verfasst, so über „Munzinger Pascha“ am Roten Meer oder über die Schatzinsel Robert Louis Stevensons, die nach und durch den Roman eine ganz eigene Geschichte erfahren hat.

Im Video antwortet Alex Capus auf die Fragen, wie er sein Dokumentarmaterial gefunden hat, wie er seine Figuren sieht, was nachweisbare Vorkommnisse sind und was Fiktion ist, und dass er auf keinen Fall mit Ironie an seine Helden herangehe. Hier seine Antwort, wie er auf die Geschichte gekommen ist.

Und so wurde es, allerdings im Format gestaucht, umgesetzt: http://www.alexcapus.de/interview.html